Sportlich war auch die 35. Auflage der berühmten Regatta durchweg beeindruckend. Allein, in den Morgenstunden mit knapp 500 Yachten, aufgefädelt wie an einer Perlenschnur, den Hafen durch die Mündung des Crac’h in Richtung Bucht von Quiberon zu verlassen, ist ein besonderer Anblick. Dabei ist an den verschiedenen Bootsklassen eindeutig zu erkennen, dass Segeln in Frankreich vorrangig als Sport verstanden wird. Frei nach dem Motto „Schön ist, was schnell ist“ wird sämtlich auf Komfort verzichtet und in erster Linie enorme Segelfläche mit wenig Gewicht gepaart.
Auch die Meldezahlen in unserer Klasse sprechen für sich:
Über 100 Boote im direkten Wettkampf gegeneinander findet man selbst in den
Jollenklassen nicht häufig. Allein schon deswegen war auch diese Spi Ouest eine
besondere Herausforderung und spannende Wettfahrten garantiert.
Um ein Fazit ziehen zu können, muss man aber nun einmal
beide Seiten der Medaille beleuchten. Und in diesem Jahr haben es der späte
Winter, gepaart mit dem frühen Ostern, manchmal schwer gemacht, diese besonderen
Umstände voll wertzuschätzen. Bei Temperaturen zwischen null und fünf Grad
Celsius, Windbedingungen, die eine Dauerdusche an Deck garantierten und
Regattatagen buchstäblich von morgens bis abends kam der Genuss oft ein wenig
kurz. Man soll nicht jammern, aber ein paar Grad mehr hätten gut getan – sowohl
auf dem Wasser, als auch an Land.
Unsere eigene Leistung passt in diese gemischte Beurteilung.
Mit wirklich starken Rennen haben wir Ergebnisse eingefahren, die uns ein
breites Grinsen ins Gesicht getrieben haben. Auf der anderen Seite verzeiht ein
so großes und starkes Feld keine Fehler. Und Fehler haben wir gemacht. Wir
können also sagen, uns selbst bewiesen zu haben, fit für die Saison zu sein.
Trotzdem gilt es, weiter zu ackern, um vorne dran zu bleiben.
Wir sind hungrig auf den Saisonstart in Deutschland und
unser Saisonhighlight, die Worlds 2013 in Marseille.
Eure campaigner
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