Mehr als 1000 km Strecke auf der
Autobahn, einige Stunden Arbeit am Boot und vor allem: Das erste Mal J80 segeln
2014! Das alles hat uns das letzte Wochenende geboten…
Die Odyssee begann am Donnerstag, als
wir bei Fahrten durch Hamburg und Bremen alles einsammelten, was man so zu
einer internationalen Segelveranstaltung mitnimmt (ein neuer Gin-Pole zum Mast
stellen, Bier, Sherry und sonstige Verpflegung). Gegen Abend war unser Gespann
fertig abgeladen: Schiff und Crew rollten auf die Autobahn, der 1200 km
entfernten Bretagne entgegen. Als Zugpferd stand uns dieses Mal der Crewbus der
ISKAREEN zur Verfügung, der im Rahmen der Tour de France à la Voile auch schon
den einen oder anderen Kilometer in Frankreich gefahren ist (Vielen Dank, Sönke
und Christiane!!!).
1281 km und einem Zwischenstopp in der
Cité de la Voile Éric Tabarly, die ihren Namen dem berühmten Segelhelden
verdankt, erreichten wir unseren Zielort. In La Trinité lieferten wir unser
Boot im Hafen ab und bezogen unser Quartier.
Den Samstag nutzten wir um letzte
Arbeiten am Boot vorzunehmen. Der neue Gin-Pole wurde eingeweiht und die auf
Hochglanz polierte Yacht schließlich ihrem Element übergeben.
Beim Transfer der campaign an ihren
Liegeplatz gab es ordentlich was zu gucken: Auf dem Weg durch den Hafen des
Segelmekkas passierten wir:
· Safran (IMOCA 60 von Marc Guillemont, musste bei der Vandée Globe 2012 aufgrund von Problemen mit dem Kiel kurz nach dem Start aufgeben, stellte 2013 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,6 kn den Einhand-Rekord für die Atlantiküberquerung in östlicher Richtung auf)
·
Sodebo (105 Fuß
Trimaran, Rekordjäger von Thomas Coville)
·
Spindrift
(130 Fuß Trimaran, vormalige Banque Populaire, mit 45 Tagen, 13 Stunden und 43
Minuten Rekordhalterin für die schnellste Weltumsegelung)
Wer Lust hat, kann auf dem folgenden Bild
versuchen die campaign zu finden, der große Trimaran in schwarz, weiß und gold
ist Spindrift. Tipp: Das kleine weiße Dreieck ist unser Großsegel.
Am Sonntag hatten wir unseren ersten
Trainingstag. Wir schlossen uns einer Gruppe von 15 J80 an, die in La Trinité
an jedem Wochenende zum Segeltraining zusammen kommen. Zum Vergleich: So viele
Boote gingen im letzten Jahr beim MaiOR an die Linie. Angenehmerweise fand
das Ganze bei Temperaturen von etwa 12 °C statt, eine enorme Verbesserung
gegenüber den 0 °C, die wir letztes Jahr auf der Spi Ouest erleben
durften. Bei den Trainingsregatten konnten wir zeigen, dass wir durch die
französische Meisterschaft im November noch in Form waren. Nach einem
verpatzten Start gelang es uns zum Leading Pack aufzuschließen (darunter der
Gewinner der letzten Spi Ouest), ein Ergebnis, mit dem wir rundum zufrieden
waren. Danach wurden Manöver geübt, bis der Ablauf von Wenden und Halsen so
langsam wieder ins Blut übergegangen war.
Mittlerweile befindet sich die eine
Hälfte der Crew wieder in Deutschland, während die andere in La Trinité die
Stellung hält. Nächstes Wochenende geht es weiter, wir
trainieren gemeinsam mit Quentin von Incidences, unserem neuen Segelmacher.
Eure campaigner
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen